Psychotherapie – was bedeutet das?

Psychotherapie – die Entdeckungsreise in mir selbst

Nur wenige Tätigkeiten sind von einem solchen Flair des Geheimnisvollen, von so vielen Mißverständnissen und Vorurteilen umgeben, wie Psychotherapie.

Vielleicht nicht ganz zu Unrecht: Trotz gesetzlicher Regelung und jahrelanger intensiver Ausbildung ist es doch immer ein wunderbarer, spannender und abenteuerlicher Prozess der im Verlauf der Therapie stattfindet. Unter der sicheren Führung der Therapeutin beginnen Männer und Frauen selbständig an sich selbst zu arbeiten, auf sich zu vertrauen, ihre Gefühle wahrzunehmen und anzunehmen. Sie lernen alte Wunden kennen und erleben, daß diese heilen können.

Sie schließen Frieden mit alten Feinden und bestreiten Konflikte, dort wo es notwendig ist. Vermeintliche Grenzen werden als unwichtig erkannt und überschritten und andere, eigene, die uns schützen, werden abgesteckt. Viel Veränderung bringt eine Psychotherapie mit sich. Da bedarf es vor allem an Mut und Willen etwas in seinem Leben zu verändern. Dafür muß sich die Klientin, der Klient bei der Therapeutin wohlfühlen. Das kann bei der ersten Sitzung, beim gegenseitigen Kennenlernen im Erstgespräch erkundet werden.

 

Systemische Therapie – Wir alle leben Beziehungen, aber wie?

Freud und die frühen Psychoanalytiker leisteten Pionierarbeit. Sie forschten und fanden aber auch Phänomene, die nicht aus der Entwicklung des Einzelnen heraus zu verstehen waren, sondern das Umfeld, die Familie, das System und dessen Gesetzmäßigkeiten als Grundlage hatten. Daher begann man in den fünziger Jahren sich mit den Zusammenhängen und den nun neu erkennbaren Regeln von komplexen Systemen zu beschäftigen. Es entsprach einem allgemeinen Wechsel und Umdenken in den Wissenschaften: Man ging weg vom Ursache-Wirkungs-Prinzip des mechanistischen Weltbildes der vergangenen Jahrhunderte und orientierte sich am ökologischen, „vernetzten“ Denken, des heutigen ganzheitlichen Weltbildes. Dadurch entwickelte sich die Psychotherapie von einer elitären, langwierigen Angelegenheit in eine effizientes zielbezogenes Mittel der Selbstentfaltung und der Heilung von Innen.

 

Paartherapie – Liebe ist… gemeinsam in die selbe Richtung schauen.

Im Zusammenleben zweier Menschen kann nicht immer Sonnenschein herrschen. Äußere Probleme und althergebrachte Schwächen, die jeder bei sich kennt, führen von Zeit zu Zeit zu Gewittern und Unstimmigkeiten. Viele Ehen werden heute geschieden, weil die Partner zu früh aufgeben, das Abenteuer Paarbeziehung miteinander zu leben. Ein Leben zu zweit gleicht einer gemeinsamen Bergtour: Der Weg ist steil, mitunter gehe ich vor, weil mein Partner zu langsam ist und nicht mit kommt. Entscheide ich mich ihn stehen zu lassen, weil anderer Reize locken? Oder gehe ich zurück und hole meinen Partner dort ab wo er geblieben ist? Werde ich, allein am Gipfel angekommen allein glücklich sein? Oder wird mir oben dann erst bewußt, daß nicht der Gipfel wichtig war, sondern der gemeinsame Weg, und daß ich diese Chance verspielt habe? Die Paartherapie ist eine Hilfe, wieder zusammen zu finden, den Weg gemeinsam zu gehen.

FFamilientherapie – Kindermund tut Wahrheit kund!

Während wir Erwachsene als voll verantwortlich für unsere Handlungen und unser eigenes Wohlergehen gelten, tragen wir die Verantwortung für unsere Kinder. Sie sind körperlich und ökonomisch schwach, psychisch aber oft sehr klar und erfrischend direkt. Kinder gelten daher als besonders empfindliche Barometer für die Ungereimtheiten, Lügen und Fehler der Erwachsenen. In der Familientherapie kann es sinnvoll sein, Sitzungen mit der ganzen Familie zu veranstalten, um die eingefahrenen Reaktionsmechanismen und Mißstände, wie z.B. Grenzverletzungen sichtbar und spürbar zumachen. Aber Familientherapie arbeitet nicht immer mit körperlich anwesenden Familienmitgliedern. Verinnerlichte Anteile von unseren Bezugspersonen können ebenso in dieser Therapieform eine Rolle spielen!