EMDR – Eye Movement Desensitization and Reprocessing

EMDR das neue Kürzel für Heilung!

Eye Movement Desensitization and Reprocessing ist eine in Amerika entwickelte  Behandlungsmethode für Personen die an den Folgen eines Traumas leiden. Dabei sollen durch verhältnismäßig raschen Wechsel der Blickrichtung verschiedene, komplementäre Gehirnanteile in beiden Hirnhälften stimuliert werden und dadurch kommt es zu Reduktion von Angst und anderen Symptomen die sich in der Folge der Traumatisierung ergeben haben. Die neurologische Wirkungsweise der bilateralen Stimulation ist nicht endgültig geklärt, hat sich in umfangreichen Studien aber als nützlich erwiesen. Bei der Behandlung von Traumafolgen (postraumatische Belastungsstörung)  ist EMDR als wissenschaftliche Methode international anerkannt.

Nach einem Trauma kann es  meist zur völligen Sprachlosigkeit kommen, das heißt, in der rechten Hirnhälfte werden Bilder prozessiert, die der Betroffene vor Augen hat, während das Sprachzentrum aktiv unterdrückt wird. Der Betroffene kann das Geschehene so nicht in Worte fassen, wodurch nachfolgend eine Verarbeitung des Erlebten erschwert wird.Die Auswirkungen auf den Alltag des Betroffen sind vielfältig: allgemeine Nervosität und Überempfindlichkeit, ständige Wachsamkeit (Hyperarousal), Ängste, Panikattacken, einschießende sehr plastische Erinnerungen an das Trauma (Intrusions), Albträume und sogar Zustände, „sich selbst als fremd zu erleben“ gehören zu den typischen Symptomen.

Wie wissenschaftliche Studien belegen, ermöglicht EMDR durch die bilaterale Stimulation bei bestimmten Augenbewegungen (oder auch durch akustische oder taktile Reize) eine Synchronisation der Hirnhälften.  Dies ist ähnlich wie bei den schnelle Augenbewegungen im Traum-Schlaf (REM-Schlaf) wo ja auch Verarbeitung der Tageserlebnisse stattfindet. In der Folge kann eine Verarbeitung des Traumas stattfinden, was sich durch eine massive Entlastung von der Symptomen bemerkbar macht.

Und es funktioniert: EMDR hat Tausenden Menschen geholfen Traumatisierungen besser zu verarbeiten. Mitunter ist die Arbeit an einem Trauma langwierig, weil die schmerzhaften Erfahrungen sehr tief un unserem Unbewußten gespeichert sind und unsere Schutzmechanismen den Zugang erschweren. Wenn die traumatisierende Situation aber in irgendeiner Sinnesmodalität erfasst werden kann, dann hilft EMDR die damals erlebte Ohnmacht, die Hilflosigkeit zu bearbeiten und in eine kraftvolle Erfahrung umzubauen.